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Veröffentlicht von - September 2, 2019

Alles für die Umwelt!

Wir leben in einem Zeitalter, wo sich die Welt ihrem Ende entgegen bewegen könnte. Aber anstatt auf radikale Maßnahmen zur Rettung des Planeten zu stürzen, haben Kräfte die Macht übernommen, die für eine weitere Verschärfung der Lage sorgen könnten.

Die USA unter Trump

In den USA ist ein Präsident gewählt worden, der den menschgemachten Klimawandel gänzlich leugnet. Unternehmen aus der Öl- und Kohleindustrie haben über die Jahre viel Geld in Kampagnen investiert, die dafür sorgen sollten, dass sich gesellschaftliche Trends, wie es sie in Europa gibt, gar nicht erst entwickeln können. Ausstieg aus der Kernkraft, CO2-Emissionen senken - diese Themen gelten in großen Teilen des Landes als absolut inakzeptabel.

Die große Frage ist nur, warum diese Menschen denken, dass sich jemand so etwas ausdenkt. Hinter den Gerüchten mit dem Klimawandel sollen angeblich Verschwörungen und geheime Lobbygruppen stecken. Was etwas weit hergeholt klingt, denn noch gibt es keine Konzerne, die in großem Umfang von diesen Gerüchten profitieren würden.

Brasilien und Bolsanero

Südamerikas größtes Land hatte in den Nullerjahren einen steilen wirtschaftlichen Aufschwung hingelegt und sich zu einer neuen Wirtschaftsmacht hin entwickelt. Brasilien kann sowohl High-Tech als auch Landwirtschaf. Zudem ist das Land unfassbar reich an wichtigen Rohstoffen wie Öl und Edelmetallen.

Leider hat sich auch dort wieder die Korruption durchgesetzt und der Aufschwung hat sich in eine Krise verwandelt. Mit Präsident Bolsanero ist nun jemand ins höchste Amt gewählt worden, der ebenfalls jeglichen Klimawandel leugnet. Um das zu beweisen, hat er die Abholzung von Regenwäldern ausgeweitet und sich um gigantische Waldbrände nicht gekümmert.

China

China ist was Umweltschutz angeht grundsätzlich vernünftig. Im Reich der Mitte weiß man mittlerweile auch, dass es keinen Sinn macht rücksichtslos zu wirtschaften und die eigenen Leute zu vergiften. Denn immerhin möchte man sich zur mächtigsten Nation der Welt aufschwingen. Da hilft es wenig, wenn sich die Bevölkerungszahl massiv dezimiert.

Leider ist es hier jedoch so, dass Wachstum immer noch vor Umwelt gesetzt wird. Geht es der Wirtschaft schlecht, dann fürchtet die KP, dass das Ende des Einparteiensystems die Folge sein könnte. Gigantische Smogwolken aus Kohleverbrennung und Autoabgasen umschließen die Großstädte daher ganz fest.

Was kann man dagegen tun?

Zum Glück scheint es so zu sein, dass es auch Konzerne und Firmenlenker gibt, die etwas anders denken. Google, Apple, Facebook usw. sie alle stammen aus dem eher linksliberalen Kalifornien und an der Unternehmensspitze sitzen Menschen, welche sich gerne für eine bessere Welt einsetzen wollen. Sie haben zum Glück genug Kapital, um der mächtigen Industrie Lobby zumindest etwas entgegenzusetzen. Ohne diese Arbeit wäre die Lage vermutlich noch viel schlimmer.

Helfen kann jeder auf seine Art. Menschen, die zum Beispiel in Online Marketing Jobs tätig sind, könnten ihr Wissen dazu verwenden, um die Verbreitung von Informationen im Bereich Umweltschutz voranzutreiben. Wie wirksam Fake-News bei Wahlen sein konnten, hat sich in den letzten Jahren gezeigt. Solche Dinge passieren, wenn man das Erstellen und die Verbreitung von Content Kräften überlässt, die keine Hemmungen haben Lügen zu verbreiten.

Jeder kann in den sozialen Netzwerken dafür sorgen, dass sich die Informationen verbreiten, die der Welt gut tun. Denn eines ist klar: Social Media Marketing und SEO haben eine sehr große Auswirkung darauf, welche Informationen die Gesellschaft erreichen und welche nicht. Und es sind immer die Interessengruppen am aktivsten, die davon am meisten profitieren. Während Organisationen, die sich für eine bessere Umwelt engagieren, normalerweise von Spenden leben müssen, hat die Industrie einen deutlichen Vorteil. Sie können einfach auf das Geld der Aktionäre und Kapitalgeber zurückgreifen. Mit diesem Geld können sie ein Marketing betreiben, das dazu führt, dass sie noch mehr Geld haben und noch mehr Einfluss ausüben können. Es ist also ein Teufelskreis: Wirtschaft besticht Politik, um die Steuern zu senken. Politik senkt steuern, wodurch die Wirtschaft mehr Geld hat. Dieses Geld wird benutzt, um noch mehr Privilegien bei der Politik einzukaufen, um noch mehr Geld zu machen. Dieses wiederum.... usw.

Früher gab es die öffentlich-rechtlichen Medien. Deren Informationen waren normalerweise gut recherchiert und bildeten mit die wichtigste Informationsquelle. Daneben gab es die großen Printmedien wie FAZ, Süddeutsche, Siegel, Focus, Stern usw. Auch wenn es hier kleine Unterschiede in der politischen Ausrichtung gab, seriös waren die Blätter auf jeden Fall.

Heute dagegen, kann jeder Depp und Lügner seine Informationen im Web verbreiten. Facebook, Twitter und YouTube ermöglichen es, dass News binnen weniger Tage viral gehen. Sie erreichen teilweise Millionen von Menschen. Eine redaktionelle Prüfung dieser Meldungen gibt es nicht.

Fazit

Die Möglichkeit, um wichtige Informationen an die Öffentlichkeit zu vermitteln, ist so schnell und einfach wie noch nie zuvor. Anstatt jedoch eine Verbesserung der gesellschaftlichen Situation in allen Bereichen zu erlangen, haben sich Interessengruppen dieser Informationswege bedient. Durch koordinierte Online Marketing Kampagnen und gezielte Falschmeldungen haben sie Teile der Gesellschaft sogar abgespalten von dem Rest. Andersdenkende sind entweder von einer bösen Lobby geschmiert, oder beziehen ihre Informationen aus der Lügenpresse. Diese Teile der Gesellschaft sind langfristig nicht mehr so einfach erreichbar für rationales Denken oder sinnvolle gesellschaftliche Diskurse.

Hoffen wir im Sinne der Umwelt, dass sich koordinierte Bewegungen bilden, die der Engstirnigkeit weltweit entgegensetzen. Die Fridays for Future Bewegung hat das Thema Umwelt wieder auf die Agenda gebracht. Allerdings ist hier zu befürchten, dass eine von Schulkindern geleitete Kampagne nicht über ausreichend Wissen und Argumentationskraft verfügt, um große Teile einer Gesellschaft hinter sich zu vereinen. Zudem machen auch dort Schlagzeilen die Runde, dass die Bewegung nur dann etwas von Demokratie und Mitbestimmung hält, wenn diese in ihrem Sinne arbeitet. Ein echter Diskurs innerhalb von FFF scheint auch nicht gerne gesehen zu sein. Kompromisse sind scheinbar auch nicht vorgesehen.

Hoffen wir darauf, dass sich in Sachen Medien und Information eine Generation herausbildet, die Fake-News von echten Nachrichten unterscheiden kann. Somit könnte es passieren, dass in der Gesellschaft nicht mehr jeder jeden Andersdenkenden verdächtigt ein korrupter Lügner zu sein, der von der bösen Lobby geschmiert wurde.